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Monument der Haltbarkeit

Harald Erath 

 

18.10. – 16.11.2025

Eröffnung: Samstag, 18.10. um 18 Uhr

Kornhäuschen freut sich auf die Ausstellung "Monument der Haltbarkeit" von Harald Erath im Kornhäuschen und im Glashaus des Arkadenhofs. Der Künstler inszeniert ein Ritual der Transformation, das zwischen Tod, Konservierung und der Sehnsucht nach Unsterblichkeit oszilliert.  

Seine Materialien sind nicht erhaben, sondern alltäglich: Fleisch, Speck, Styropor, Salzlake. Doch gerade im Banalen öffnet sich das Mythische, die Frage, wie Körper und Nahrung in den Kreislauf des Lebens eingehen und wie Erinnerung im Stofflichen Gestalt annimmt.  

In einem Pavillon: ein Aquarium, gefüllt mit Salzlake und schweren Stücken rohen Schweinebauchs. Der Prozess der Haltbarmachung wird hier zur Allegorie der Erlösung, vom Tod zur Konservierung, von der Endlichkeit zur Dauer. Nahrung, die sonst verzehrt und vergessen wird, erhebt sich zur Ikone des Kreislaufs, durch unser Konsumieren eingeschrieben in den Traum von Unsterblichkeit.  

Im Gegenüber: ein Kühlschrank, darin ein mit Schinkenspeck gespickter Styroporkegel, der kristalline Auswürfe ansetzt, ein paradoxes Monument, in dem sich Bewahrung und Zerfall unauflöslich durchdringen.  

Im Glashaus des Arkadenhofs erhebt sich schließlich die dampfende Stufenpyramide aus roten Fleischerkisten. Sie ist Monument und Ritualarchitektur zugleich, eine Chiffre für Herkunft und Erinnerung, zugleich Sinnbild für das menschliche Ringen nach Dauer, Erhebung und Überstieg über die Vergänglichkeit. Der Nebel, der den Raum erfüllt, verwandelt die Szenerie in eine Art Kathedrale des Profanen, in der Fleischerkisten zu Reliquiaren einer Gesellschaft werden, die ihre eigene Sterblichkeit über Konsum und Konservierung zu überwinden sucht.  

Eraths Arbeit ist zugleich Meditation und Kritik. Sie legt offen, wie sehr unser Streben nach Dauer, Reinheit und Unsterblichkeit im Materiellen gründet und wie fragil die Monumente sind, die wir errichten.  

Harald Erath (1984, Singen am Hohentwiel) studierte Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Heute lebt und arbeitet er in Zürich. Seine Arbeiten zwischen Malerei und Installation verbinden spätmittelalterliche Ikonografie mit Fragen von Identität, Sichtbarkeit und Wahrnehmung. Er zeigte Einzelausstellungen in wichtigen Institutionen wie der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und zuletzt im Rahmen der Art Basel.  

Das Projekt "Zusammenwachsen" wird von Kornhäuschen, Kunsthalle Jesuitenkirche und Christian Schad Museum getragen und versteht den urbanen Raum als Ort poetischer wie gesellschaftlicher Transformation.  

Kornhäuschen 
Von außen einsehbar 
Webergasse am Schloss 
63739 Aschaffenburg 
www.kornhaeuschen.de 

Glashaus im Arkadenhof 
Eintritt frei 
Kunsthalle Jesuitenkirche / Christian Schad Museum 
Pfaffengasse 26 
63739 Aschaffenburg 
www.museen-aschaffenburg.de

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